"Sexueller Missbrauch" bei den "Zeugen Jehovas"

In öffentlichen Vorträgen prangern sie die Katholische Kirche an, weil Priester sich an Kindern vergehen. Bei ihnen kommt so etwas nicht vor – behaupten die Zeugen Jehovas.

Und damit das stimmt, erfährt ein normaler Durchschnittszeuge von solchen Fällen nichts.  Taucht ein Fall von sexuellem Missbrauch in den Medien auf, dann wird das Opfer von Rechtsanwalt Armin Pikl als „immer schon schwierige Person" dargestellt.   Die Vorfälle werden gern als Lügen von Abtrünnigen verkauft.

Googelt man nach „Cornelia Wagner" oder „Giovanna" in Verbindung mit "sexuellem Missbrauch", dann findet man Fernsehaufzeichnungen bei YouTube. Fälle hier aus Deutschland, die durch die Medien gegangen sind. Auch Ursula Caberta, die Sektenbeauftragte von Hamburg wurde zum letzteren Fall befragt.

Es geht jedoch nicht um Einzelfälle.  Das Internet ist voll von Beispielen.

So bezeichnete Stephan E. Wolf die Zeugen Jehovas nicht unzutreffend als
                                        „Paradies für Pädophilie.
Was macht nun eine Religionsgemeinschaft zu einem solchen Paradies ?

Es ist die Zwei-Zeugen-Regel, die bei den Zeugen Jehovas gilt. Leugnet der Pädophilie die Tat, dann erfordert es die Justiz der Zeugen Jehovas ihn nur zu verurteilen, wenn das Opfer zwei Zeugen beibringen kann.
Das kann ein sexuell missbrauchtes Kind in aller Regel nicht.

Bringt es keine zwei Zeugen bei, gilt es als Verleumder und kann (wenn getauft) selbst ausgeschlossen werden. Außerdem muss laut Dienstbuch einem Sünder immer die Möglichkeit gegeben werden zu bereuen. Bereut also ein Pädophilier seine Tat, dann müssen sexuell missbrauchtes Kind und seine Eltern ihm vergeben und er darf weiter leben, als wäre nichts geschehen.

Die Polizei wird grundsätzlich nicht eingeschaltet, weil Zeugen Jehovas eigentlich einen eigenen Staat bilden und eine eigene Justiz haben, die sie als dem Staat, in dem sie leben übergeordnet betrachten.

So haben sich etliche Älteste zu Mitwissern von Sexualdelikten gemacht.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz, die mit diesem Fall befasst ist, hält es bisher nicht für erforderlich den Vorfällen nachzugehen.  Sie schrieb, das diese Behauptungen „nicht erweislich wahr seien.  Das spricht dafür, dass immer noch zu viele Opfer schweigen oder die Vorfälle von der Staatsanwaltschaft nicht ernst genommen werden.

Die Verfahren laufen bei der Staatanwaltschaft Koblenz unter dem
AZ. 2080 Js 11695/07

Es wäre wünschenswert, wenn Fälle von sexuellem Missbrauch bei Zeugen Jehovas zusammengefasst werden würden.  Wir bemühen uns hier auch einen politischen Ansprechpartner zu finden.