„Ich hasse die Zeugen Jehovas – ich hasse sie!

Diese Worte hat mir mein damals 10jähriger Sohn nach meinem Ausstieg entgegen geschleudert und ich war völlig verblüfft. Ich als Aussteigerin hasse die Zeugen Jehovas nicht, warum also mein Kind?

„Weißt du, was es für ein Kind bedeutet drei mal die Woche fünf Stunden diesen Quatsch über Jehova anzuhören, wenn es Atheist ist? Immer mit zu müssen, stundenlang stillzusitzen? Immer beten  und Bibeltexte lesen? Das ist Quälerei. Die Zeugen haben mir meine ganze Kindheit versaut. Ich hasse sie!

So hatte ich die Kindheit meiner Kinder noch nie gesehen, aber sie haben recht. Zeugenkinder sitzen still, hören zu und widersprechen weder den Eltern noch den Ältesten. Sie leiden still.

Ich kann die Kindheit und Jugend meiner Kinder nicht rückgängig machen. Ich kann aber dafür sorgen, dass sich ihre Kindheit nicht an anderen Kindern wiederholt. Das wenigstens schulde ich meinen Kindern.

Sollen erwachsene Zeugen tun und lassen, was sie wollen, aber bitte ohne die Kinder, die auch heute noch bei Kongressen drei Tage stillsitzen müssen und zu Versammlungen am späten Abend mitgeschleift werden und manchmal nicht vor 22 Uhr ins Bett kommen, am nächsten Tag aber wieder in der schule sein müssen.

 

Hände weg von den Kindern !

Indoktrination von Kindern sollte verboten werden. Religionsfreiheit muss heißen: frei sein von Religion. Das schließt ein Verbot von Religionsunterricht an Schulen im herkömmlichen Sinne ein. Solange Kinder lernen, sie seien als Sünder auf die Welt gekommen und müssten erlöst werden, fördert man Schuldgefühle im Kind und nimmt ihm seine Unbefangenheit und damit ein Stück Kindheit.

Das gilt nicht nur für die Zeugen Jehovas, sondern für alle Religionen.