Haben die Zeugen Jehovas die Bibel verfälscht?

Es wird immer wieder behauptet, dass die Zeugen Jehovas die Bibel verfälschen. Ich habe mir deshalb mal das Neue Testament vorgenommen und die Bibel der Zeugen Jehovas, die sogenannte „Neue-Welt-Übersetzung“ (NWÜ) mit anderen Bibelübersetzungen und mit dem altgriechischen Grundtext verglichen. Bei ca. 100 Stellen, habe ich Unterschiede feststellen können, die man als Verfälschen bezeichnen kann. Folgend eine pdf-Datei mit diesem Vergleich.

NWÜ-Vergleich

Warum zum Vergleich auch die Elberfelder Bibel?
Die Elberfelder Bibel ist eine ausgangstextorientierte Bibelübersetzung. Ziel ist es, den Originaltext der biblischen Schriften möglichst unverfälscht und mit möglichst wenig theologischer Interpretation wiederzugeben. Die Nähe zu den Sprachen der Urtexte (Hebräisch, Aramäisch und Griechisch) bringt dadurch eine gewisse Entfernung von einem eingängigen Deutsch mit sich und führte in den ersten Ausgaben zu einigen sprachlichen Härten. Da die erste Version der Elberfelder Bibel den Namen Gottes mit „Jehova“ wiedergab, wurde die Elberfelder Bibel auch von den Zeugen Jehovas benutzt, bevor es die Neue-Welt-Übersetzung gab.

Altgriechischer Urtext (Grundtext) ausgehend vom „Textus Receptus“ (sofern Übereinstimmung mit dem „Codex Sinaiticus“, dem „Codex Vaticanus“ und dem „Novum Testamentum Graece“ sowie mit den zur Zeit ältesten bekannten Abschriften der Bibeltexte aus den Papyrusfunden – Stand Frühjahr 2021 – sofern keine Übereinstimmung vorlag, wurden die betreffenden Bibelstellen – mit Ausnahme von Johannes 14:14 – nicht aufgeführt und untersucht). Die verschiedenen Einzelschriften, die in der Bibel enthalten sind, sind in keinem Fall in der Originalhandschrift ihres Verfassers überliefert. Die handschriftlichen Bibeltexte des Neuen Testaments stammen aus späteren Jahrhunderten und weichen im Wortlaut vielfältig voneinander ab. Bekannt sind über 5000 dieser Schriften und diese sind heute so weit ausgewertet, dass man von einem weitgehend gesicherten ursprachlichen Text des Neuen Testaments sprechen kann. Ein solcher Text wurde von einem internationalen und interkonfessionellen Komitee von Textforschern zwischen 1955 und 1975 erarbeitet und ist abgedruckt im »Novum Testamentum Graece« und im »Greek New Testament«. Viele Kirchen hängen jedoch aus unterschiedlichen Gründen an der Textfassung, die durch jahrhundertelangen Gebrauch sanktioniert ist. In der Textforschung nennt man diese Textform den „Textus Receptus“, d.h. den von den Kirchen seit alters allgemein anerkannten Text. Auf den Textus Receptus basieren die Schlachterbibel 2000, die alten Lutherbibeln sowie die Neue-Luther-Bibel 2009, die alten Elberfelderbibeln und die King-James-Bibel. Die meisten anderen Bibeln basieren auf dem »Novum Testamentum Graece«.

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